...goes längster Biertresen















1. Klasse Bahnhofs Mission


Freitag 26.10. 01. Es war mal wieder soweit. Die Montagsrunde hat sich entschieden, gemeinsam auf Tour zu gehen. Zielort: Düsseldorf. Zielpersonen: Rübe & Thomas.


Bernd hat standesgemäß das Gruppenticket für den ICE 1. Klasse besorgt. Nachdem noch einige isotonische Kaltgetränke der Marke Warsteiner und Co besorgt wurden, ging es im Großraumtaxi ab nach´n Bahnhof hin. Tüte Geld bei der Sparkasse geholt und dann Treffen mit Jens, dem heimlichen Star dieses Wochenendes. Pünktlich 16:45 Abfahrt.

Insassen: Bernd, Fabian, Jens, Holger, Uli und ich (Schuppe). Nachdem wir das 1. Klasse Abteil gekapert hatten, kamen schon die ersten Büchsen in Umlauf. Das "Wellfit-Wochenende" war eröffnet. Da wir das Abteil komplett dominierten, dachten wir, die Schlips- und Anzugträger würden panikartig die Flucht ergreifen. Aber bei losen Sprüchen und heiterem Personenraten mit anschließender "Feigling-Preisverleihung" hatten sogar die diversen Geschäftsführer und Firmenlenker an Bord Ihren Spaß. Ist ja auch mal was anderes, als dieses monotone Summen des Laptops und öde Handygeschäftsgespräche...


Gut gelaunt hatten wir bei unserer Ankunft gegen 20:00h in DUS locker die 1,5 Atü-Grenze hinter uns gelassen. Boris erwartet uns schon mit einem breiten Grinsen. Da Rübe und Thomas erst gegen 23:00h zu uns stoßen konnten, verstauten wir unsere Sachen erst einmal im Schließfach. Danach ging´s auf direktem Wege in die Altstadt.


  1. Station Spinnstuben. Typischer ging´s nicht mehr. Alles voller Düsseldorfer Originale. Der dickbäuchige, hosenträgerbestückte Barmann, La grande Dame mit Zigarettenspitze und Pepitahütchen sowie andere beeindruckende Gestalten. Die deftige Wurstbrotplatte war eine echte Ansage. Frisch gestärkt und einige Umdrehungen später ging es weiter ins:

  2. Zum Franz. Frisösinnen, Schnautzbartträger und deutsche Hau-Ruck-Musik ließen uns gerade mal eine Altlänge ausharren bevor wir fluchtartig dieses sonderbare Etablissement verließen. Nach einigen orientierungslosen Schlenkern fanden wir uns in einem einladenden Außenstand wieder.

  3. Zum Urigen hieß diese "Trankstelle", und ein paar Alt später ging es auf in den

  4. Irish Pub. Hier überkam Holger auf einmal die tückische "Hahnrathsche Schlafkrankheit", eine gefährliche Unterart der sog. "Harzer Malaria". Er regenerierte sich Gott sei Dank wieder recht schnell und weiter ging es in den ...


... Ballermann 6.

Hier begann das eigentliche Disaster dieser Reise. Dieser Laden verläuft über 3 bis ca. 15 Etagen (Die Experten streiten noch). Mittlerweile fanden sich auch Rübe & Thomas ein. Wir suchten uns im oberen Level der Kneipe ein etwas ruhigeres Plätzchen um quatschen und trinken zu können. Leider wurden wir von Holger und Jens getrennt. Holger hat uns dann nach schier end- und erfolglosen Suchaktionen doch noch gefunden (Blödsinn! Ich habe erstmal in aller Ruhe beim China-Imbiss was gegessen und dann souverän per Handy den Kontakt wieder hergestellt. Anm. von Holger). Nur sein Bruder Jens blieb auf der Strecke und ward diesen Abend auch nicht mehr gesehen. Zu allem übel haute sich unser Fabian auch noch eine Scherbe in seine Hand. Das Blut spritzte über die ganze Bar und der Laden lief Gefahr, überflutet zu werden, so dass sich Rübe und ich zusammen mit Fabian auf den Weg in die Notaufnahme machten...


Genau jetzt bekommt dieser Reisebericht 3 verschiedene Episoden.


Episode 1.


Nachdem 1/3 der MR entweder ziellos in DUS herumirrte oder operiert werden mußte, machte sich der Rest auf, sich weiter tapfer zu schlagen.

Im Jazz-Keller erwartete das dreckige Dutzend endlich mal gute Musik und nette Leute. Hier wurde dann ein längerer Stop-Over eingelegt. Boris jedoch bekam leuchtende Augen, als er die Kneipe Engelchen sah. Ein Plakat wies auf die kommende Halloween-Party hin. Bei dem Anblick der Gäste hatte man aber das Gefühl, daß in diesem Laden 365 Tage im Jahr Halloween sein mußte. Egal, bei guter Rock- und Independent Musik kann man über alles hinweg sehen.


Nachdem dann die letzten Alt verhaftet wurden, stießen auch die 3 aus dem Lazarett wieder zu der Gruppe.

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Episode 2.

Tapfer wie ein wahrer Kriegsheld erduldete Fabian seine Schmerzen und gab sich redlich Mühe, das Taxi nicht ganz zu versauen. Erst mal in der Notaufnahme angekommen, war er für die nächsten 2 Stunden nicht mehr zu sehen. Aber dafür bekamen Rübe und ich einiges geboten:

Zum einen war da der einsamen Penner, der es sich mit seinem gesamten Haushalt auf einem der Rollstühle gemütlich machte und fröhlich vor sich hin schnarchte.

Dann das bewußtlose Alkoholopfer, welches mit der Trage gleich direkt zum Arzt durchgereicht wurde. Sein Freund meinte, sie hätten lediglich eine Fl. Wodka und noch ein paar andere Alkoholika geleert. Dabei könne er von den dreien am meisten ab. Aber da lag er nun auf einmal bewußtlos auf den Strassenbahnschienen.

Dann war da noch der Typ mit dem blutenden Kinn, der ca. 1,5 Stunden die Schwester fast auf Knien angefleht hat, die Wunde zu nähen. "Schwester, bitte... es sind doch nur 2 Stiche".

Aber das beste war immer noch die Geschichte mit MC Horst. Wieder ging die Tür auf und ein weiteres Opfer wurde eingeliefert. Diagnose diesmal: Ordentlich was auf die Fresse gekriegt. Irgendwie kam mir der Typ bekannt vor. Als ich dann einen der Samariter fragte, drehte sich dieser lächelnd zu mir um und fragte mich ob ich nicht MC Horst kennen würde. Ich schaute ihn fragend an, und plötzlich schoß es aus ihm heraus: "Wat, wer bist du denn?" Tja, selbst Prominente aus TV Total waren hier anwesend. Nach etwa 2 Stunden spuckte das Krankenhaus unseren mittlerweile genähten und verbundeten Fabian wieder aus. Wenig später stießen wir zu den anderen hinzu und waren wieder vollständig. Vollständig? Nicht ganz. Lediglich ein kleiner Bruder namens Jens machte uns weiterhin Sorgen.


Episode 3:

Uli meinte, morgens um 07:00 das Telefon gehört zu haben. Da wir aber alle noch bei Rübe im Koma lagen, konnte auch keiner den Hörer abheben.

Gegen 11:00h hörte Rübe den Automatischen ab und kam aus dem Grinsen nicht mehr heraus.


Folgende Ansage: " Hallo hier ist Jens, der Bruder von Holger. Ich habe kein Geld mehr und bin hier in der Bahnhofsmission. Bitte holt mich ab." (!!!!)

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