...goes Trinkhallentour




Hannover und seine Trinkhallen - das gehört zusammen wie Hamburg und die Reeperbahn. Hier wird gelacht und geliebt, diskutiert und gestritten, gegessen und getrunken. Hier pulsiert das Leben: Reiche, Arme, Türken, Griechen, Deutsche, Biertrinker, Apfelsaftschorlentrinker, Bildleser, Schwarzbrotvergesser, Schöne, Häßliche, Playboyverachter, Chipsesser, Fahrkartenkäufer, Spätaufsteher und Nachtschwärmer - alle, wirklich alle, die länger als 1 Woche in Hannover wohnen, waren schon mal an einer Trinkhalle ...
... natürlich auch die Mitglieder der Monatsrunde, von denen wahrscheinlich einige schon vor 20 Jahren verdurstet wären, hätten Sie nicht auf den wunderbaren Service der Trinkhalle an der Ecke zurückgreifen können. Und so trafen wir uns dann am 29. Juli in dem Stadtviertel, das über die größte Trinkhallendichte Westeuropas verfügt - Linden/Hannover - um unter streng sozialwissenschaftlichen Aspekten, die schönste Subkultur dieser Stadt gemeinsam zu erforschen. Schuppe, Fabi, Holgi, Jens, Bernd, Eggo, Gasttrinker Claas und Uli trafen sich an der Straßenbahnhaltestelle Ihmezentrum gegenüber der ersten Trinkhalle (oder soll man eher sagen an der ersten Trinkhalle gegenüber der Strassenbahnhaltestelle, siehe Foto). Für ca. 1 € gab's das erste Pils, wahlweise Herri, Lindener oder Becks (Na Männer? - Alles klar?), das ist noch ein akurates Preisleistungsverhältnis! Holgi hatte eine Route ausgearbeitet, die nicht zu wünschen übrig ließ, die Entfernungen von einer Trinkhalle zur nächsten waren nie länger als 300 m, dazwischen gab' es reichlich Gelegenheit Döner (Fabi!) und Pizza einzufahren - man braucht ja schliesslich eine Grundlage. Highlights waren zweifelos die Trinkhalle "Chez Angelo" in der Elisenstrasse (mit Sitzgelegenheit und Schnäpsken dabei) und die beiden Trinkhallen am Pfarrlandplatz: "Alles Inklusive", unter sehr netter türkischer Geschäftsführung und direkt gegenüber die (namenlose) Trinkhalle unter ebenso netter griechischer Leitung. Hier fühlen wir uns wohl, hier zählen keine Nationalitäten, hier haben wir neue Freunde gewonnen ....
Die Sonne ging langsam unter - unser (Säufer-)Sonne ging langsam auf, es ging weiter, wir testeten bis Mitternacht ca. 10 Etablisements, die alle Ihren eigenen Charme haben. Am Ende noch ein Döner (was sonst?) und zufrieden konnten wir dieses kulturelle Event erster Kajüte abschließen - auf ein neues im Sommer 2003!